Walzen

  • 5.1 Technik

    5.1 Technik

    Das Walzen dient der Bodenverdichtung, aufgefrorene Bodenschichten können wieder angedrückt werden (VOIGTLÄNDER & JACOB 1987). Die Narbenauffrierung entsteht auf trockengelegten Feuchtwiesenstandorten (ALBERS et al. 1992). Beim Walzen sind der richtige Zeitpunkt in Bezug auf den Bodenwasserhaushalt, das optimale Gerät (siehe Tabelle 2) und die korrekte Fahrgeschwindigkeit ausschlaggebend für das Erreichen der erwünschten Effekte (VOIGTLÄNDER & JACOB 1987). Der Zeitpunkt sollte so gewählt werden, dass die Fläche weder zu nass noch zu trocken ist, da es ansonsten zu Verdichtungsschäden oder zu einem geringen Verdichtungseffekt führt. Bei der Durchführung muss darauf geachtet werden, dass eine Fahrtgeschwindigkeit von 4 km/h nicht erheblich überschritten wird.

    Tabelle 2: Technische Daten zur Walze (verändert nach Voigtländer & Jacob 1987)
    Walzendurchmessermind. 0,9 m (Mineralböden) bis 1,2 m (Moorböden)
    Breite einzelner Walzengliedermax. 1,0 m bis 1,3 m
    Gewicht je Meter Arbeitsbreite1,2 t bis 2,0 t
  • 5.2 Auswirkungen

    5.2 Auswirkungen

    • 5.2.1 Boden

      5.2.1 Boden

      Hohe Luftkapazitäten führen im Boden zu einer geringen Wärmeleitfähigkeit und -kapazität, welches wiederum starke Temperaturschwankungen mit sich bringt und im Sommer zu Strahlungsfrösten führen kann, was vor allem bei entwässerten, nicht besandeten Moorböden auftritt (VOIGTLÄNDER & JACOB 1987). Durch die Verdichtung des aufgefrorenen Bodens steigt der Wassergehalt in den obersten Bodenschichten, was wiederum zu einer verbesserten Wärmeleitfähigkeit und -kapazität führt. Bei hoher Bodenfeuchte während der Durchführung besteht die Gefahr einer zu starken Bodenverdichtung, was schlechte Bedingungen für Pflanzen und das Bodenleben mit sich bringt (ALBERS et al. 1992).

    • 5.2.2 Flora

      5.2.2 Flora

      Das Walzen wirkt einer einseitigen Zunahme der Obergräser entgegen und regt im Gegenzug die Bestockung der Untergräser an (VOIGTLÄNDER & JACOB 1987). Dadurch, dass Kräuter leicht zerdrücken, reagieren sie besonders empfindlich aufs Walzen. Bei zur Auflockerung neigenden Böden wird es zur Minderung der Verkrautung mit z. B. Achillea millefolium, Anthriscus sylvestris, Galium mollugo, Heracleum sphondylium und Urtica dioica eingesetzt. Bei Verdichtungsschäden, die durch Walzen auf zu nassen Flächen entstehen, kann es zu einer erhöhten Ausbreitung von Juncus spp. kommen.

    • 5.2.3 Fauna

      5.2.3 Fauna

      Auf Feuchtwiesen sollten mechanische Pflegemaßnahmen wie Walzen oder auch Abschleppen im Frühjahr vor dem 16. März stattfinden, damit die Gelege von Wiesenbrütern verschont bleiben (SPATZ 1994). Würde während der Brutzeit gewalzt werden, wären Totalverluste der Gelege die Folge (ALBERS et al. 1992).